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Rainer Maria Rilke und der Islam

Literatur als Ort der Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen: Rainer Maria Rilke ist dafür ein herausragendes Beispiel. Seine Reisen nach Nordafrika und Südspanien waren für ihn Schlüsselerlebnisse. Rilke beschäftigte sich intensiv mit dem Islam. Dabei war er frei vom eurozentrischem Dünkel der Überlegenheit und christlicher Anti-Islam-Theologie. Dies belegen eindrücklich seine Gedichte und Briefe. Rilke integrierte nicht nur die Bibel, sondern auch den Koran in sein Schaffen. Dabei stellte er eine starke Verbindung zum Judentum, insbesondere zu den alttestamentlichen Propheten heraus, die in Mohammed, so Rilke, ihre Fortführung erfuhren. Die Engel der «Duineser Elegien» sieht er näher beim muslimischen Verständnis als dem des Christentums, Rilkes Affinität zum Islam ist nicht zu verstehen ohne seine Christentumskritik.


Dozent Dr. Christoph Gellner:
1959 geboren und aufgewachsenen in Karlsruhe, Studium und Promotion auf dem Grenzgebiet von Theologie, Literatur- und Religionswissenschaft an der Universität Tübingen, mehrjährige Tätigkeit in der Erwachsenenbildung, Pfarrei- und Hochschulseelsorge, 2000–2015 Leiter des Instituts für kirchliche Weiterbildung und des Theologischen Seminars Dritter Bildungsweg an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern, 2015-2024 Leiter des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts TBI in Zürich, Lehraufträge an den Universitäten Fribourg, Luzern und Zürich, in konfessionsverbindender Ehe verheiratet mit einer reformierten Pfarrerin und Vater von zwei erwachsenen Kindern, Mitglied der Gesellschaft für die Erforschung der Deutschschweizer Literatur, Bad Herrenalber Akademiepreis für die Förderung des Gesprächs zwischen Theologie und anderen Wissenschaften
Buchautor. Neueste Buchveröffentlichung: „Wo Sinn war, ist Suche“. Spielarten des Spirituellen in der Gegenwartsliteratur, Herder: Freiburg. i. Br. 2024

Rainer Maria Rilke und der Islam

Literatur als Ort der Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen: Rainer Maria Rilke ist dafür ein herausragendes Beispiel. Seine Reisen nach Nordafrika und Südspanien waren für ihn Schlüsselerlebnisse. Rilke beschäftigte sich intensiv mit dem Islam. Dabei war er frei vom eurozentrischem Dünkel der Überlegenheit und christlicher Anti-Islam-Theologie. Dies belegen eindrücklich seine Gedichte und Briefe. Rilke integrierte nicht nur die Bibel, sondern auch den Koran in sein Schaffen. Dabei stellte er eine starke Verbindung zum Judentum, insbesondere zu den alttestamentlichen Propheten heraus, die in Mohammed, so Rilke, ihre Fortführung erfuhren. Die Engel der «Duineser Elegien» sieht er näher beim muslimischen Verständnis als dem des Christentums, Rilkes Affinität zum Islam ist nicht zu verstehen ohne seine Christentumskritik.


Dozent Dr. Christoph Gellner:
1959 geboren und aufgewachsenen in Karlsruhe, Studium und Promotion auf dem Grenzgebiet von Theologie, Literatur- und Religionswissenschaft an der Universität Tübingen, mehrjährige Tätigkeit in der Erwachsenenbildung, Pfarrei- und Hochschulseelsorge, 2000–2015 Leiter des Instituts für kirchliche Weiterbildung und des Theologischen Seminars Dritter Bildungsweg an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern, 2015-2024 Leiter des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts TBI in Zürich, Lehraufträge an den Universitäten Fribourg, Luzern und Zürich, in konfessionsverbindender Ehe verheiratet mit einer reformierten Pfarrerin und Vater von zwei erwachsenen Kindern, Mitglied der Gesellschaft für die Erforschung der Deutschschweizer Literatur, Bad Herrenalber Akademiepreis für die Förderung des Gesprächs zwischen Theologie und anderen Wissenschaften
Buchautor. Neueste Buchveröffentlichung: „Wo Sinn war, ist Suche“. Spielarten des Spirituellen in der Gegenwartsliteratur, Herder: Freiburg. i. Br. 2024