Hannah Arendt: Rahel Varnhagen
„Rahel Varnhagen. Die Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik“ steht im Zentrum unseres ersten Abends der Reihe "Hannah Arendt".
"Ich lasse das Leben auf mich regnen", so beschreibt Rahel Levin, später verheiratete Varnhagen van Ense, ihre Situation 1810.
Da waren die Versuche, ihre Außenseiterexistenz als wenig wohlhabende, allein stehende jüdische Frau durch Heirat und Taufe zu verlassen, gescheitert.
Auch der Salon "im Dachstübchen", der sie in Berlin berühmt werden ließ, war längst Geschichte. Den Eroberungsfeldzügen Napoleons zum Opfer gefallen. Hier hatte Rahel Levin von 1799 an Geistesgrößen wie Wilhelm und Alexander von Humboldt, Prinzen und Grafen, Heinrich Heine und viele Autoren der Romantik wie Tieck und Schleiermacher, aber auch Schauspielerinnen und die Töchter Moses Mendelssohns empfangen.
Rahels Witz und kluge Geistesgegenwart wurden Stadtgespräch. Zu dieser vor Einfällen sprühenden, rückhaltlos Liebenden fühlte sich Hannah Arendt schon 1929 hingezogen: ihre wichtigste Freundin sei Rahel Levin.
Einige Jahre später, im Pariser Exil 1938, ging Arendt umso mehr der Frage nach Assimilation und Identität nach, untersuchte die Möglichkeiten politisch-gesellschaftlicher Teilhabe zu Rahels Lebzeiten und diskutiert ihre Thesen in zahlreichen Briefen mit Freunden wie Karl Jaspers.
Mithilfe von Briefauszügen, Bild- und Tonmaterial, auch aus dem berühmten Interview Günter Gaus mit Arendt 1964, wollen wir uns auf eine Spurensuche begeben. Und zuletzt Arendts These von den zwei prekären Möglichkeiten einer jüdischen Existenz im Preußen des 19. Jahrhunderts analysieren: der des Parvenüs und des Parias.
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, in Israel geboren, Studium in Heidelberg und Berlin (Germanistik, Philosophie, Poltikwissenschaft)
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, ist in Israel geboren, in der Nähe von New York u.a. zur Schule gegangen. In Heidelberg und Berlin studierte sie Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Sie arbeitete lange Jahre als Journalistin für verschiedene deutsche und Schweizer Tageszeitungen. Sie berichtete nicht nur aus Berlin, sondern u.a. auch aus Lettland und Estland, Israel und Jordanien. Beatrice-Charlotte Wurm setzt sich bereits seit ihrem Studium intensiv mit Hannah Arendt und ihrem Werk auseinander.
Haben Sie Interesse an weiteren Veranstaltungen zu Hannah Arendt?
Informationen dazu finden Sie bei den Links weiter unten.
Im zweiten Halbjahr wird die Reihe zu Hannah Arendt fortgesetzt.
"Ich lasse das Leben auf mich regnen", so beschreibt Rahel Levin, später verheiratete Varnhagen van Ense, ihre Situation 1810.
Da waren die Versuche, ihre Außenseiterexistenz als wenig wohlhabende, allein stehende jüdische Frau durch Heirat und Taufe zu verlassen, gescheitert.
Auch der Salon "im Dachstübchen", der sie in Berlin berühmt werden ließ, war längst Geschichte. Den Eroberungsfeldzügen Napoleons zum Opfer gefallen. Hier hatte Rahel Levin von 1799 an Geistesgrößen wie Wilhelm und Alexander von Humboldt, Prinzen und Grafen, Heinrich Heine und viele Autoren der Romantik wie Tieck und Schleiermacher, aber auch Schauspielerinnen und die Töchter Moses Mendelssohns empfangen.
Rahels Witz und kluge Geistesgegenwart wurden Stadtgespräch. Zu dieser vor Einfällen sprühenden, rückhaltlos Liebenden fühlte sich Hannah Arendt schon 1929 hingezogen: ihre wichtigste Freundin sei Rahel Levin.
Einige Jahre später, im Pariser Exil 1938, ging Arendt umso mehr der Frage nach Assimilation und Identität nach, untersuchte die Möglichkeiten politisch-gesellschaftlicher Teilhabe zu Rahels Lebzeiten und diskutiert ihre Thesen in zahlreichen Briefen mit Freunden wie Karl Jaspers.
Mithilfe von Briefauszügen, Bild- und Tonmaterial, auch aus dem berühmten Interview Günter Gaus mit Arendt 1964, wollen wir uns auf eine Spurensuche begeben. Und zuletzt Arendts These von den zwei prekären Möglichkeiten einer jüdischen Existenz im Preußen des 19. Jahrhunderts analysieren: der des Parvenüs und des Parias.
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, in Israel geboren, Studium in Heidelberg und Berlin (Germanistik, Philosophie, Poltikwissenschaft)
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, ist in Israel geboren, in der Nähe von New York u.a. zur Schule gegangen. In Heidelberg und Berlin studierte sie Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Sie arbeitete lange Jahre als Journalistin für verschiedene deutsche und Schweizer Tageszeitungen. Sie berichtete nicht nur aus Berlin, sondern u.a. auch aus Lettland und Estland, Israel und Jordanien. Beatrice-Charlotte Wurm setzt sich bereits seit ihrem Studium intensiv mit Hannah Arendt und ihrem Werk auseinander.
Haben Sie Interesse an weiteren Veranstaltungen zu Hannah Arendt?
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Im zweiten Halbjahr wird die Reihe zu Hannah Arendt fortgesetzt.
Kursleitung:
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Hannah Arendt: Rahel Varnhagen
„Rahel Varnhagen. Die Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik“ steht im Zentrum unseres ersten Abends der Reihe "Hannah Arendt".
"Ich lasse das Leben auf mich regnen", so beschreibt Rahel Levin, später verheiratete Varnhagen van Ense, ihre Situation 1810.
Da waren die Versuche, ihre Außenseiterexistenz als wenig wohlhabende, allein stehende jüdische Frau durch Heirat und Taufe zu verlassen, gescheitert.
Auch der Salon "im Dachstübchen", der sie in Berlin berühmt werden ließ, war längst Geschichte. Den Eroberungsfeldzügen Napoleons zum Opfer gefallen. Hier hatte Rahel Levin von 1799 an Geistesgrößen wie Wilhelm und Alexander von Humboldt, Prinzen und Grafen, Heinrich Heine und viele Autoren der Romantik wie Tieck und Schleiermacher, aber auch Schauspielerinnen und die Töchter Moses Mendelssohns empfangen.
Rahels Witz und kluge Geistesgegenwart wurden Stadtgespräch. Zu dieser vor Einfällen sprühenden, rückhaltlos Liebenden fühlte sich Hannah Arendt schon 1929 hingezogen: ihre wichtigste Freundin sei Rahel Levin.
Einige Jahre später, im Pariser Exil 1938, ging Arendt umso mehr der Frage nach Assimilation und Identität nach, untersuchte die Möglichkeiten politisch-gesellschaftlicher Teilhabe zu Rahels Lebzeiten und diskutiert ihre Thesen in zahlreichen Briefen mit Freunden wie Karl Jaspers.
Mithilfe von Briefauszügen, Bild- und Tonmaterial, auch aus dem berühmten Interview Günter Gaus mit Arendt 1964, wollen wir uns auf eine Spurensuche begeben. Und zuletzt Arendts These von den zwei prekären Möglichkeiten einer jüdischen Existenz im Preußen des 19. Jahrhunderts analysieren: der des Parvenüs und des Parias.
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, in Israel geboren, Studium in Heidelberg und Berlin (Germanistik, Philosophie, Poltikwissenschaft)
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, ist in Israel geboren, in der Nähe von New York u.a. zur Schule gegangen. In Heidelberg und Berlin studierte sie Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Sie arbeitete lange Jahre als Journalistin für verschiedene deutsche und Schweizer Tageszeitungen. Sie berichtete nicht nur aus Berlin, sondern u.a. auch aus Lettland und Estland, Israel und Jordanien. Beatrice-Charlotte Wurm setzt sich bereits seit ihrem Studium intensiv mit Hannah Arendt und ihrem Werk auseinander.
Haben Sie Interesse an weiteren Veranstaltungen zu Hannah Arendt?
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Im zweiten Halbjahr wird die Reihe zu Hannah Arendt fortgesetzt.
"Ich lasse das Leben auf mich regnen", so beschreibt Rahel Levin, später verheiratete Varnhagen van Ense, ihre Situation 1810.
Da waren die Versuche, ihre Außenseiterexistenz als wenig wohlhabende, allein stehende jüdische Frau durch Heirat und Taufe zu verlassen, gescheitert.
Auch der Salon "im Dachstübchen", der sie in Berlin berühmt werden ließ, war längst Geschichte. Den Eroberungsfeldzügen Napoleons zum Opfer gefallen. Hier hatte Rahel Levin von 1799 an Geistesgrößen wie Wilhelm und Alexander von Humboldt, Prinzen und Grafen, Heinrich Heine und viele Autoren der Romantik wie Tieck und Schleiermacher, aber auch Schauspielerinnen und die Töchter Moses Mendelssohns empfangen.
Rahels Witz und kluge Geistesgegenwart wurden Stadtgespräch. Zu dieser vor Einfällen sprühenden, rückhaltlos Liebenden fühlte sich Hannah Arendt schon 1929 hingezogen: ihre wichtigste Freundin sei Rahel Levin.
Einige Jahre später, im Pariser Exil 1938, ging Arendt umso mehr der Frage nach Assimilation und Identität nach, untersuchte die Möglichkeiten politisch-gesellschaftlicher Teilhabe zu Rahels Lebzeiten und diskutiert ihre Thesen in zahlreichen Briefen mit Freunden wie Karl Jaspers.
Mithilfe von Briefauszügen, Bild- und Tonmaterial, auch aus dem berühmten Interview Günter Gaus mit Arendt 1964, wollen wir uns auf eine Spurensuche begeben. Und zuletzt Arendts These von den zwei prekären Möglichkeiten einer jüdischen Existenz im Preußen des 19. Jahrhunderts analysieren: der des Parvenüs und des Parias.
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, in Israel geboren, Studium in Heidelberg und Berlin (Germanistik, Philosophie, Poltikwissenschaft)
Dozentin:
Beatrice-Charlotte Wurm, freiberufliche Publizistin und Dozentin, ist in Israel geboren, in der Nähe von New York u.a. zur Schule gegangen. In Heidelberg und Berlin studierte sie Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Sie arbeitete lange Jahre als Journalistin für verschiedene deutsche und Schweizer Tageszeitungen. Sie berichtete nicht nur aus Berlin, sondern u.a. auch aus Lettland und Estland, Israel und Jordanien. Beatrice-Charlotte Wurm setzt sich bereits seit ihrem Studium intensiv mit Hannah Arendt und ihrem Werk auseinander.
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Kursleitung:
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Kursnummer: 252-2331815,00 €
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Im Frühjahr 2025.1 Termin / 2 Ustd.